Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0124
B/DE/01/124
G
24.04.01
Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, 14476 Potsdam
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Aminosäurestoffwechsel,Kohlenhydratstoffwechsel
01.01.01
31.12.03
Erstanmeldungen
  • Potsdam, Stadt
Organismen Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Solanum tuberosum L. Sorte: Désirée freizusetzende Pflanzen: Nachkommen von unabhängigen Transformationsereignissen (insgesamt 10 im Antrag beschriebene Linien) Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus S. tuberosum (Kartoffel) eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in die Kartoffeln eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene: I. 35S-aTS cDNA von Teilen des Gens für die Threoninsynthase aus S. tuberosum in antisense-Orientierung unter der Kontrolle des 35S-Promotors des Cauliflower Mosaic Virus (CaMV) und der Terminatorsequenz des Octopin-Synthase (ocs)-Gens aus A. tumefaciens; II. 35S-a PGMI cDNA von Teilen des Gens der zytoplasmatischen Phosphoglukomutase (I) aus S. tuberosum in antisense-Orientierung, unter der Kontrolle des CaMV-35S-Promotors und der Terminatorsequenz des Octopin-Synthase (ocs)-Gens aus A. tumefaciens; III. 35S-aPGMI-II cDNA von Teilen der Gene der zytoplasmatischen (I) und der plastidären Phosphoglukomutase (II) aus S. tuberosum in antisense-Orientierung, unter der Kontrolle des CaMV-35S-Promotors und der Terminatorsequenz des Octopin-Synthase (ocs)-Gens aus A. tumefaciens; Als Markierungsgen für die drei Konstrukte wurde das nptII-Gen eingesetzt, das für die Neomycin-Phosphotransferase aus dem Transposon Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (nos) von A. tumefaciens kodiert. Die eingeführten Nukleinsäuren sind in das Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Im Freiland sollen während des geplanten Zeitraumes insgesamt 10 gentechnisch veränderte Kartoffellinien, angebaut werden. In Pflanzen der Sorte "Désirée" wurden mit Hilfe der Agrobacterium tumefaciens-Transformation cDNAs verschiedenener Gene in antisense-Orientierung eingeführt: Threoninsynthase (TS), zytoplasmatische Phosphoglucomutase (StcPGM) und ein Hybrid aus den Genen für plastidäre und für zytoplasmatische Phosphoglucomutase (StcPGMI-II) aus S. tuberosum unter Kontrolle des CaMV-35S- Promotors. Zu Selektionszwecken wurde das Neomycin-Phosphotransferase (nptII)-Gen eingeführt, das den gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen eine Antibiotikaresistenz verleiht. Das Freilandexperiment soll dazu dienen, zum weiteren Verständnis des Kohlenhydrat- und Aminosäurestoffwechsels beizutragen, die im Gewächshaus erzielten Ergebnisse im Freiland zu bestätigen sowie ihre Auswirkungen auf die Ertragsbildung zu prüfen. Zum Versuchsende sollen die Kartoffelknollen geerntet und das für Versuchszwecke erforderliche Material in einer gentechnische Anlage untersucht bzw. als Saatgut aufbewahrt werden. Nicht für weitere Untersuchungen benötigte Knollen werden inaktiviert. Das nach der Knollenernte verbleibende Pflanzenmaterial wird flach in den Boden eingearbeitet.

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