Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0110
B/DE/99/110
G
10.06.99
Hoechst Schering AgrEvo GmbH, 65926 Frankfurt/Main
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Kohlenhydratstoffwechsel
01.01.99
31.12.08
Erstanmeldungen
  • Rosenow
Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Solanum tuberosum L. (Kartoffel), Sorte „Désirée“ freizusetzende Pflanzen: je Konstrukt Nachkommen von drei bis vier Linien aus unabhängigen Transformationsereignissen (insgesamt 29 Linien) Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus S. tuberosum (Kartoffel) eingeführt. Die eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene: I. L700 FNR PPK-kan (DNA-Sequenz für die Polyphosphatkinase (PPK) aus E. coli in Sense-Orientierung, N-terminal fusioniert mit dem DNA-Abschnitt für das Transitpeptid (FNR) der Ferredo-xin:NADP+oxidoreductase aus Spinat, unter der Kontrolle des L700-Promotors + nptII-Gen) II. 35S MPP mCS-Hyg (DNA-Sequenz für die Citrat-Synthase (mCS) aus Saccharomyces cerevisiae in Sense-Orientierung, N-terminal fusioniert mit dem DNA-Abschnitt für das Transitpeptid der Matrix-Processing-Peptidase (MPP) aus Solanum tuberosum unter der Kontrolle des 35S-Promotors + hph-Gen) III. 35S aPho2-kan (partielle DNA-Sequenz für die Stärkephosphorylase (Pho2) aus Kartoffeln in Antisense-Orientierung unter der Kontrolle des 35S-Promotors + nptII-Gen) IV. 35S SoSUT-kan (DNA-Sequenz für den Saccharosetransporter (SoSUT) aus Spinacia oleracea in Sense-Orientierung unter der Kontrolle des 35S-Promotors + nptII-Gen) V. rolC SoSUT -kan (DNA-Sequenz für den Saccharosetransporter (SoSUT) aus Spinacia oleracea in Sense-Orientierung unter der Kontrolle des rolC-Promotors + nptII-Gen) VI. rolC DPMA1-kan (DNA-Sequenz für die H+-ATPase (DPMA1) aus Saccharomyces cerevisiae in Sense-Ori-entierung unter der Kontrolle des rolC-Promotors + nptII-Gen) VII. rolC DPHA2-kan (DNA-Sequenz für die H+-ATPase (DPHA2) aus Kartoffeln in Sense-Orientierung unter der Kontrolle des rolC-Promotors + nptII-Gen) VIII. rolC Susy-kan (DNA-Sequnez für die Saccharose-Synthase (SuSy) aus Kartoffeln in Sense-Orientierung unter der Kontrolle des rolC-Promotors + nptII-Gen) Alle eingeführten Nukleinsäuren sind in das Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Im Freiland angebaut werden sollen 29 gentechnisch veränderte Kartoffellinien. In die Kartoffeln wurden mit gentechnischen Verfahren Gene für verschiedene Enzyme des Speicherstoffwechsels aus E. coli, Saccharomyces cerevisiae, Kartoffel bzw. Spinat in „Sense-“ bzw. „Antisense-Orientierung“ übertragen. Als Folge dieser gentechnischen Transformationen verändert sich die Speicherstoffverteilung in den Kartoffelpflanzen sowie ihr Keimungs- und Abreifungsverhalten. Zur Auswahl erfolgreich veränderter Pflanzen im Labor wurden zusätzlich das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII) bzw. das Hygromycin-Phosphotransferase-Gen (hph) eingeführt. Diese Gene verleihen Resistenz gegen bestimmte Antibiotika. Die Freisetzung soll dazu dienen, zu untersuchen, wie sich die gentechnisch herbeigeführten Veränderungen der Pflanzen unter Freilandbedingungen auf die Ertragsbildung auswirken. Zum Versuchsende sollen die Kartoffelknollen geerntet werden. Das Kartoffelkraut soll zur Verrottung auf den Versuchsflächen verbleiben.

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