Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0107
B/DE/99/107
V
13.07.99
KWS SAAT SE, 37555 Einbeck
Deutschland
Zuckerrübe
Beta vulgaris
Herbizidtoleranz
01.01.99
31.12.06
Erstanmeldungen
  • Northeim, Stadt
  • Klein Wanzleben
  • Prosselsheim
nachgemeldete Standorte
  • Haldensleben, Stadt 31.03.00
Organismen Gentechnisch veränderte Zuckerrübenpflanzen Familie: Chenopodiaceae Spezies: Beta vulgaris L. Subspezies: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris Varietät: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris provar. altissima Döll (Zuckerrübe) freizusetzende Pflanzen: Nachkommen der im Antrag beschriebenen Zuckerrüben-Transformanten T120-7 und T252. Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus Beta vulgaris L. ssp. vulgaris, provar. altissima Döll (Zuckerrübe) eingeführt. T120-7 und T252 wurden mit Hilfe verschiedener Transformationsvektoren, pOCA18/Ac und pHoe6/Ac, erhalten. Die eingeführten Nukleinsäuren enthalten bei beiden Ausgangstransformanten, T120-7 und T252, zwischen den Borderregionen des jeweils verwendeten Transformations-vektors das unten beschriebene synthetische Phosphinothricin-Acetyltransferase-Gen (pat-Gen) unter der Kontrolle des 35S-Promotors und -Terminators des Cauliflower Mosaic Virus (CaMV). Die Nukleinsäure der kodierenden Region des pat-Gens wurde chemisch synthetisiert, wobei die für Pflanzen typische "codon usage" berücksichtigt wurde. Die Nukleotidsequenz wurde aus der Amino-säuresequenz des PAT-Enzyms abgeleitet, das von dem Bodenbakterium Streptomyces viridochromo-genes Tü494 gebildet wird. Die eingeführten Nukleinsäuren in den Nachkommen der Ausgangstransformante T120-7 enthalten außerdem das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII-Gen) aus Escherichia coli unter der Kontrolle des Promotors des Nopalinsynthase-Gens und des Terminators des Octopinsynthase-Gens aus Agrobacterium tumefaciens. Außerdem sind innerhalb der Borderregionen die cos-site des Bakteriophagen l und das Plasmid pAN7 mit dem Sup F t-RNA-Gen aus E. coli enthalten. Die eingeführten DNA-Abschnitte wurden in den beiden Transformanten, T120-7 und T252, jeweils in einer Kopie in das Pflanzengenom integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Es sollen gentechnisch veränderte, herbizidtolerante Zuckerrüben freigesetzt werden. Dabei handelt es sich um Nachkommen zweier Ausgangslinien, T252 und T120-7. In die Zuckerrüben wurde mit gentechnischen Verfahren ein Phosphinothricin-Acetyltransferase-Gen (pat-Gen, es verleiht Resistenz gegen den Herbizid-Wirkstoff Phosphinothricin) transferiert. Die Nachkommen der Linie T120-7 tragen außerdem als weiteren selektierbaren Marker ein Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII-Gen, es verleiht Resistenz gegen bestimmte Antibiotika). Mit den vorgesehenen Feldversuchen soll die biologische Wirksamkeit eines glufosinat-ammoniumhaltigen Herbizids geprüft, Ertragsniveaus bestimmt und züchterische Prinzipien überprüft werden. Darüber hinaus sind Prüfungen im Rahmen der Sortenzulassung und die Produktion von Saatgut geplant. Der Anbau von Zuckerrübenpflanzen zur Saatgutproduktion erfolgt gemäß züchterischer Praxis. Reife Zuckerrübensamen werden maschinell oder von Hand geerntet und eine gentechnische Anlage überführt. Die Pflanzen, die nicht zur Saatgutproduktion verwendet werden, sollen unter ortsüblichen Bedingungen angebaut und im vegetativen Stadium geerntet werden. Schosser werden frühzeitig entfernt, so daß die Pflanzen nicht zur Blüte gelangen werden. Bei der Ernte werden die Rüben geköpft und dadurch vermehrungsunfähig gemacht. Das auf der Versuchsfläche verbleibende Pflanzenmaterial wird nach der Ernte zerkleinert und auf dem Versuchsfeld in den Boden eingearbeitet.

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