Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0103
B/DE/99/103
G
10.05.99
Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, 14476 Potsdam
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Inhaltsstoffe,Kohlenhydratstoffwechsel,Phosphatstoffwechsel
01.01.99
31.12.01
Erstanmeldungen
  • Potsdam, Stadt
Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Solanum tuberosum L. Sorte: Désirée freizusetzende Pflanzen: Nachkommen von unabhängigen Transformationsereignissen (insgesamt 22 Linien) die folgenden im Antrag beschriebenen Linien: (I.) 35S-aUMPS 21, 26, 29 und 73; (II.) B33-aUMPS 5, 8, 73 und 76; (III.) 35S-aAdK 4, 8, 20,24 und 28; (IV.) 35S-StPT2 26, 27 und 45; (V.) 35S-PL24, 28, 48 und 52; (VI.) 35S-SAT 26 und 48. Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus Solanum tuberosum (Kartoffel) eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in die Kartoffeln eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene: (I.) und (II.) Linien von 35S-aUMPS und B33-aUMPS: (a) cDNA des Gens für Uridinmonophosphatsynthase (UMPS) aus S. tuberosum in antisense-Orientierung; (b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (nos) von A. tumefaciens. (III.) Linie von 35S-aAdK: (a) cDNA des Gens für Adenylatkinase (AdK) aus S. tuberosum in antisense-Orientierung; (b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (nos) von A. tumefaciens. (IV.) Linien von 35S-StPT2 (a) cDNA des Gens für Phosphattransporter (StPT2) aus S. tuberosum in sense-Orientierung; (b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (nos) von A. tumefaciens. (V.) Linien von 35S-PL (a) cDNA des Gens für Pektatlyase aus Lilium longiflorum in sense-Orientierung; (b) das hph-Gen für eine Hygromycin-Phosphotransferase aus E. coli unter der Kontrolle des Promotors des Nopalin-Synthase-Gens (nos) und der Terminatorregion des Gens für das Transkript 7 (Ag 7) der T-DNA von A. tumefaciens. (VI.) Linien von 35S-SAT (a) cDNA des Gens für Serinacetyltransferase aus E. coli in sense-Orientierung, fusioniert mit dem Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Ribulose-1,6-biphosphat Carboxylase aus Arabidopsis thaliana; (b) das hph-Gen für eine Hygromycin-Phosphotransferase aus E. coli unter der Kontrolle des Promotors des Nopalin-Synthase-Gens (nos) und der Terminatorregion des Gens für das Transkript 7 (Ag 7) der T-DNA von A. tumefaciens. Die eingeführten Nukleinsäuren sind in das Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Im Freiland sollen während des geplanten Zeitraumes insgesamt 22 gentechnisch veränderte Kartoffellinien, angebaut werden. In Pflanzen der Sorte „Désirée“ wurden mit Hilfe der Agrobacterium tumefaciens-Transformation cDNAs verschiedenener Gene in antisense- oder sense-Orientierung eingeführt: Uridinmonophosphat-Synthase (UMPS) aus S. tuberosum in antisense-Orientierung unter Kontrolle des 35S- bzw. B33-Promotors, Adenylatkinase (Adk) in antisense- und Phosphattransporter (StPT2) aus S. tuberosum in sense –Orientierung unter Kontrolle des 35S-Promotors, Pektatlyase (PL) ) aus Lilium longiflorum sowie Serinacetyltransferase (SAT) aus E. coli zuzüglich einer Sequenz des Transitpeptides der kleinen Untereinheit der Ribulose-1,6-biphosphat Carboxylase aus Arabidopsis thaliana in sense-Orientierung unter Kontrolle des 35S-Promotors. Zu Selektionszwecken wurden entweder das Neomycin-Phosphotransferase-Gen oder das Hygromycin-Phosphotransferase-Gen eingeführt, die den gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen Resistenz gegen bestimmte Antibiotika verleihen. Das Freilandexperiment soll dazu dienen, zum weiteren Verständnis des Kohlenhydrat-, Phosphatstoff-, Nukleosidphosphat- und Aminosäurestoffwechsels sowie der Zellwandbiosynthese beizutragen, sowie die im Gewächshaus erzielten Ergebnisse im Freiland zu bestätigen. Zum Versuchsende sollen die Kartoffelknollen geerntet und das für Versuchszwecke erforderliche Material in einer gentechnische Anlage untersucht bzw. als Saatgut aufbewahrt werden. Nicht für weitere Untersuchungen benötigte Knollen werden inaktiviert. Das nach der Knollenernte verbleibende Pflanzenmaterial wird flach in den Boden eingearbeitet.

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