Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0182
B/DE/06/182
G
25.04.07
Novoplant GmbH, 06466 Gatersleben
Deutschland
Erbse
Pisum sativum
Expression von Antikörpern
01.01.07
31.12.07
Erstanmeldungen
  • Seeland, Stadt
Organismen: Freigesetzt werden sollen Nachkommen der gentechnisch veränderten Erbsenlinie BA11-2. Beschreibung des Vorhabens: Zur Erzeugung dieser Linie wurden in das Genom der Erbsensorte Pisum sativum L. ssp. sativum convar. sativum cv. Eiffel mittels Agrobacterium tumefaciens-vermittelter Transformation eingeführt: die für das LeB4-Signalpeptid kodierende Sequenz aus Ackerbohne (Vicia faba) einschließlich 5'-untranslatierter Region, eine für einen scFv (single chain Fragment variable)-Antikörper (Einkettenantikörper) kodierende Nukleotidsequenz aus Sequenzen aus Maus (Mus musculus), eine für das Retentionssignal KDEL kodierende synthetische Sequenz und eine für einen Hexa-Histidin-tag kodierende synthetische Sequenz. Die Expression erfolgt unter der Kontrolle des USP(+)-Promotors aus Ackerbohne (V. faba) und des CaMV (Cauliflower Mosaic Virus) 35S-Terminators. Durch Expression der eingeführten Sequenzen kommt es in Erbsensamen zur Bildung eines Einkettenantikörpers, der spezifisch an F4-Fimbrien von Escherichia coli binden kann. Zur Selektion von gentechnisch verändertem Pflanzenmaterial wurde mittels Cotransformation mit einem weiteren Plasmid zusätzlich das bar-Gen aus Streptomyces hygroscopicus (unter der Kontrolle von Regulationselementen des Nopalin-Synthase-Gens aus A. tumefaciens) in das Pflanzengenom übertragen. Das bar-Gen kodiert für ein Enzym, welches Toleranz gegen den herbiziden Wirkstoff Phosphinotricin vermittelt. In Folge der Cotransformation mit zwei Plasmiden wurde das bar-Gen an anderer Stelle in das Pflanzengenom inseriert als die Zielsequenzen. Durch Segregation innerhalb der Nachkommenschaft der Ausgangslinie war es möglich, das bar-Gen herauszuselektieren. Es ist in den Pflanzen, die freigesetzt werden sollen, nicht vorhanden. Die Freisetzung soll dazu dienen, die im Gewächshaus erzielten Ergebnisse unter Freilandbedingungen zu verifizieren, den Einfluss biotischer und abiotischer Faktoren auf den Ertrag zu prüfen, die genetische Stabilität im Freiland zu testen und Erntegut für die Verwendung in Tierversuchen zu gewinnen. Im Rahmen dieser Tierversuche sollen Samen mit akkumulierten Antikörperfragmenten vermahlen und Schweinefutter zugegeben werden. Die Antikörper sollen die Tiere vor Durchfallerkrankungen schützen. Die Erbsensamen sollen durch Handaussaat ausgebracht werden. Die Ernte soll manuell erfolgen, geerntetes Pflanzenmaterial soll für entsprechende Untersuchungen verwendet werden. Nach der Auswertung wird geerntetes Material inaktiviert oder in geeigneten Räumen (S1) gelagert.

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