Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0150
B/DE/03/150
G
18.03.04
Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, 14476 Potsdam
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Stoffwechselveränderungen
01.01.04
31.12.08
Erstanmeldungen
  • Potsdam, Stadt
Organismen: Familie: Solanaceae Spezies: Solanum tuberosum L. Sorte: Désirée freizusetzende Pflanzen: Abkömmlinge der Transformanten B33-LegHg-3'OCS 13, 45, 54 und 57 Beschreibung des Vorhabens: Bei den freizusetzenden Pflanzen handelt es sich um Kartoffelpflanzen der Sorte "Désirée", in die mit Hilfe gentechnischer Verfahren die Kodierregion des Leghämoglobingens aus der Pflanze Lotus japonicus (Fam Fabaceae = Schmetterlingsblüter) eingeführt wurde. Das Gen steht unter der Kontrolle des Promotors des Patatin-B33-Gens aus der Kartoffel, der in den gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen eine bevorzugte Expression des Gens in den Knollen bewirkt. Dadurch soll die Sauerstoffversorgung in den Knollen verbessert und die Stärkesynthese positiv beeinflusst werden. Zur Selektion erfolgreich transformierter Pflanzen im Labor wurde außerdem das nptII-Gen aus E. coli in die Kartoffelpflanzen übertragen. Dieses Gen verleiht eine Resistenz gegen bestimmte Antibiotika, u. a. Neomycin und Kanamycin. Ziel der Freisetzung ist es zu überprüfen, ob es in den Knollen der gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen unter Freilandbedingungen im Vergleich zu der nicht gentechnisch veränderten Ausgangssorte zu einer erhöhten Stärkesynthese kommt. Zum Versuchsende sollen die Kartoffelknollen geerntet und das für Versuchszwecke erforderliche Material in einer gentechnischen Anlage untersucht bzw. als Pflanzgut aufbewahrt werden. Nicht für weitere Untersuchungen benötigte Knollen werden inaktiviert. Das nach der Knollenernte verbleibende Pflanzenmaterial bleibt zur Verrottung auf der Freisetzungsfläche liegen. Ort der Freisetzung: Versuchsgelände des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm, Flur Golm 1, Flurstück 955 (ehemals Flurstück-Nr. 576), Kreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg. Anzahl freizusetzender Organismen, Zeitraum der Freisetzung, Größe der Freisetzungsfläche: In den Vegetationsperioden der Jahre 2004 bis 2008 sollen innerhalb eines 7,7 ha großen Versuchsgeländes pro Jahr maximal 800 gentechnisch veränderte Kartoffelpflanzen freigesetzt werden.

© Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit