Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0112
B/DE/99/112
V
30.07.99
Rapool-Ring GbR, 30916 Isernhagen
Deutschland
Raps
Brassica napus
Herbizidtoleranz
01.01.99
31.12.09
Erstanmeldungen
  • Insel Poel
Organismen Gentechnisch veränderte Rapspflanzen Familie: Brassicaceae Spezies: Brassica napus L. Subspezies: Brassica napus L. ssp. oleifera. (Metzg.) Sinsk. (Raps) Freizusetzende Pflanzen: Raps, der auf die Ausgangstransformante GT73 zurückgeht Art der gentechnischen Veränderung: Eine in vitro neukombinierte Nukleinsäure wurde mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus Brassica napus L. ssp. oleifera eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen eingeführte Nukleinsäure enthielt innerhalb der Borderrregionen des verwendeten Transformationsvektors folgende Gene: (a) das synthetische Gen für eine Glyphosat-tolerante 5-Enolpyruvylshikimat-3-Phosphat-Synthase (EPSPS) aus Agrobacterium sp. Stamm CP4, (b) das synthetische Gen für eine Glyphosat-Oxidoreduktase (GOX); die Nukleinsäuresequenz des verwendeten gox-Gens ist aus der Sequenz eines gox-Gens aus dem Achromobacter sp. Stamm LBAA abgeleitet. Die Expression der beiden Konstrukte steht unter der Kontrolle des P-CMoVb-Promotors aus dem figwort mosaic virus und der E9-3’-Terminatorsequenz aus Pisum sativum. Die eingeführten Nukleinsäuren sind in das Kern-Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Gegenstand beider Anträge sind Nachkommen derselben gentechnisch veränderten Pflanze, der Raps-Transformante GT73. In das Genom dieser Transformante wurden durch Agrobacterium-vermittelten Gentransfer synthetische, der pflanzlichen Codonverwendung angepaßte Gene für Glyphosattoleranz integriert: (i) Das Gen für eine Glyphosat-tolerante 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-synthase (EPSPS), nach Agrobacterium sp., Stamm CP4, dem die DNA-Sequenz für das Chloroplasten-Transitpeptid der EPSPS aus Arabidopsis thaliana vorgeschaltet ist; (ii) das Gen für eine Glyphosat-Oxidoreduktase (gox), nach Ochrobactrum anthropi, dem die DNA-Sequenz für das Chloroplasten-Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Ribulose-Bisphosphat-Carboxylase-Oxygenase aus Arabidopsis thaliana vorgeschaltet ist. Beide fusionierten Sequenzen werden jeweils reguliert durch den 35S-Promotor aus dem Figwort Mosaic Virus und der E9-3’-Terminatorsequenz aus Pisum sativum. Die eingeführte Sequenz wurde an einer Stelle in das Pflanzengenom integriert und vererbt sich stabil. Die transgenen Pflanzen tolerieren Applikationen des Herbizids Roundup&Mac226;. Ein Antrag hat die Entwicklung von Rapslinien für die Anmeldung beim Bundessortenamt zum Ziel, Ziel des zweiten Antrags ist die Durchführung von Wert- und Registerprüfungen im Zusammenhang mit den sortenrechtlichen Genehmigungsverfahren. Die Freisetzungsflächen sollen gemäß züchterischer Praxis bearbeitet und beerntet werden. Nach der Ernte nicht für Analysenzwecke oder weitere Freisetzungen benötigte Rapssamen sollen inaktiviert werden. Auf dem Feld verbliebenes transgenes Pflanzenmaterial soll gehäckselt und in den Boden eingearbeitet werden. Ausfallraps soll Zeit zur Keimung gegeben und auflaufende Sämlinge sollen chemisch oder mechanisch zerstört werden. Während einer einjährigen Anbaupause sollen ggf. auflaufende Rapspflanzen zerstört werden.

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