Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0100
B/DE/98/100
G
15.07.99
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, 06484 Quedlinburg
Deutschland
Wein
Vitis vinifera
Pilzresistenz
01.01.99
31.12.19
Erstanmeldungen
  • Siebeldingen
  • Würzburg, Stadt
Organismen Gentechnisch veränderte Weinreben Familie: Vitaceae Spezies: Vitis vinifera L. Subspezies: Vitis vinifera L. ssp. sativa Sorten: Dornfelder, Riesling, Seyval blanc freizusetzende Pflanzen: Nachkommen der im Antrag beschriebenen Transformanten einschließlich der Nachkommen von Kreuzungen der gentechnisch veränderten Weinreben, die auf die Konstrukte pGJ40 und pGJ42 zurückgehen. Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in die Empfängerorganismen von Vitis vinifera L. ssp. sativa eingeführt. In Pflanzen der Sorten Dornfelder, Riesling und Seyval Blanc wurden durch Agrobacterium-vermittelte Transformation Gene eingeführt, die eine Pilzresistenz vermitteln sollen (Chitinase in Verbindung mit Glucanase; Chitinase in Verbindung mit einem Ribosomen-inaktivierenden Protein). Einige Pflanzen erhielten das gus-Gen als Reportergen. Als Selektionsmarker wurde in allen Fällen das nptII-Gen für eine Neomycin-Phosphotransferase verwendet. Im einzelnen wurden für die Transformationen folgende Konstrukte in Verbindung mit einem Vektor, der auf pBIN19 zurückgeht, eingesetzt: I. pGJ40: das Chitinase-Gen chi26 aus Gerste (Hordeum vulgare) in Verbindung mit dem Glucanase-Gen bgl32 aus Gerste (Nachkommen von 17 Primärtransformanten der Sorte Riesling). II. pGJ42: das o. g. Chitinase-Gen chi26 in Verbindung mit dem rip30-Gen für ein Ribosomen-inaktivierendes Protein aus Gerste (Nachkommen von 75 Primärtransformanten der Sorte Riesling sowie von 2 Primärtransformanten der Sorte Seyval blanc). III. p35Sgus-int: das gus-Gen für eine b-Glucuronidase aus Escherichia coli, das mit einem Intron versehen wurde (Nachkommen von 6 Primärtransformanten der Sorte Dornfelder). Die Expression der genannten Gene wird vom 35S-Promotor und –Terminationssignal des cauliflower mosaic virus (CaMV) gesteuert. Alle drei Konstrukte tragen als Selektionsmarker das nptII-Gen aus E. coli unter der Kontrolle des nos-Promotors und –Terminationssignals. Die Kopienzahlen wurden nicht bestimmt. Beschreibung des Vorhabens: Freigesetzt werden sollen gentechnisch veränderte pilzresistente Reben. In die Reben wurden mit gentechnischen Verfahren aus Gerste stammende Gene für Chitinase und Glucanase sowie für ein Ribosomen hemmendes Protein transferiert. Einige der gentechnisch veränderten Pflanzen tragen ein Reportergen (gus-Gen). Zur Auswahl erfolgreich veränderter Pflanzen im Labor wurde zusätzlich ein Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII-Gen, es verleiht Resistenz gegen bestimmte Antibiotika) eingeführt. Mit dem vorgesehenen Versuch soll die Umweltstabilität der transgenen Linien geprüft werden und es sollen Klonlinien aufgebaut und zur Überprüfung der Weinqualität vermehrt werden. Es sind Kreuzungen zwischen den transgenen und zwischen den transgenen und nicht gentechnisch veränderten Linien geplant. Schließlich soll die Auskreuzungsrate zu benachbarten Rebzeilen gemessen werden. Die Pflanzen sollen entsprechend züchterischer Praxis ausgepflanzt und kultiviert werden. Die erhaltenen Trauben, Moste und Weine dienen ausschließlich Versuchszwecken und werden nicht in den Verkehr gebracht. Nach Abschluß des Versuchs werden die Reben gerodet und die Flächen werden nicht sofort wiederbestockt.

© Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit