Organismen
Gentechnisch veränderte Zuckerrübenpflanzen
Familie: Chenopodiaceae
Spezies: Beta vulgaris L.
Subspezies: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris
Varietät: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris provar. altissima Döll (Zuckerrübe)
freizusetzende Pflanzen:
Nachkommen der im Antrag beschriebenen Zuckerrüben-Transformanten TAD13, TAD 18, TAD28, TAD33 und TAD44.
Art der gentechnischen Veränderung:
Eine in vitro neukombinierte Nukleinsäure wurde mit Hilfe einer direkten Transformation von Protoplasten in den Empfängerorganismus Beta vulgaris L. ssp. vulgaris, provar. altissima Döll (Zuckerrübe) eingeführt.
Es wurden die folgenden DNA-Abschnitte übertragen:
(a) ein synthetisches Phosphinothricin-Acetyltransferase-Gen (pat-Gen) mit einem verstärkten 35S-Promotor und –Terminationssignal des Cauliflower Mosaic Virus (CaMV);
(b) das Gen für ein antimikrobielles Peptid aus Dahlia merckii (DmAMP), dem die 5´-leader-Sequenz des TMV vorangestellt wurde, mit einem verstärkten 35S-Promotor sowie dem 3´-Terminationssignal des Nopalinsynthase-Gens (nos-Gen) aus Agrobacterium tumefaciens;
(c) das his3-Gen aus Saccharomyces cerevisiae für eine Imidazolglycerol-Phosphat-Dehydratase (IGPD) mit seiner eigenen Promotor- und Terminatorsequenz, sowie die Transkriptions-Initiationsstelle des ded1-Gens und die ersten 6 bp der ded1-Kodierregion aus S. cerevisiae.
(d) 12 bp der Sequenz des Aminoterminus des lacZ-Gens aus E. coli;
(e) die Promotor-Operator-Region des lacZ-Gens aus E. coli;
(f) 88 bp der Sequenz des Carboxyterminus des lacI-Gens aus E. coli;
(g) der Replikationsursprung des Plasmids pMB1 (ColE1 ori) aus E. coli;
Die eingeführten DNA-Abschnitte wurden in den verschiedenen Transformanten z. T. in mehreren Kopien im Pflanzengenom integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials.
Beschreibung des Vorhabens:
In das Genom der Zuckerrüben-Empfängerlinie wurden mittels Protoplasten-Transformation das pat-Gen für eine Phosphinothricin-Acetyltransferase aus Streptomyces viridochromogenes, das Gen für ein antimikrobielles Peptid aus Dahlia merckii sowie das his3-Gen für eine Imidazolglycerol-Phosphat-Dehydratase aus Saccharomyces cerevisiae übertragen. Die resultierenden gentechnisch veränderten Zuckerrüben sollen herbizidtolerant und pilzresistent sein. In einem mehrjährigen Feldversuch werden die Pflanzen hinsichtlich der Expression der übertragenen Merkmale unter Freilandbedingungen, der agronomischen Eigenschaften und züchterischer Prinzipien untersucht. Begleitforschung und Anbau für die Wert- und Registerprüfung zur Sortenregistrierung sollen durchgeführt werden.
Die Zuckerrüben sollen nicht zur Blüte gelangen. Nach der Ernte nicht für Analysenzwecke benötigtes Pflanzenmaterial soll auf der Freisetzungsfläche zerkleinert und in den Boden eingearbeitet werden. Eine zweijährige Anbaupause für Zuckerrüben im Anschluß an die Freisetzung ist vorgesehen.