Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0083
B/DE/97/83
G
29.04.98
Deutsche Saatveredelung Lippstadt-Bremen GmbH zu Lippstadt, 59557 Lippstadt
Deutschland
Raps
Brassica napus
Fettsäuremuster
01.01.98
31.12.01
Erstanmeldungen
  • Büren, Stadt
Organismen Familie: Brassicaceae Spezies: Brassica napus L. Subspezies: Brassica napus L. ssp. oleifera (Metzg.) Sinsk. (Raps) freizusetzende Pflanzen: Nachkommenschaften der in den Antragsunterlagen genannten gentechnisch veränderten Pflanzen, einschließlich Nachkommenschaften von Kreuzungen der gentechnisch veränderten Rapspflanzen untereinander sowie von Kreuzungen mit nicht gentechnisch veränderten Rapspflanzen. Art der gentechnischen Veränderungen: Durch Agrobacterium-vermittelte Transformationen wurde die Speicherlipidzusammensetzung der Rapssorten "Drakkar" und "Erox" sowie der Rapslinien "H11502", "RS224", "RS239" und RS306" mit unterschiedlichen Zielsetzungen gentechnisch verändert. Für die dazu notwendigen Transformationen wurden Konstrukte mit folgenden Genen verwendet: i. das Gen für eine Acyl-[ACP] Thioesterase (ClFatB3) aus der mittelamerikanischen Pflanze Cuphea lanceolata (Höckerblümchen; Lythraceae) unter der Kontrolle seiner eigenen, samenspezifischen Kontrollelemente. In einem weiteren Konstrukt soll die Expression des ClFatB3-Gens durch die Vorschaltung des vierfachen Enhancers des 35S-Promotors des Cauliflower Mosaic Virus (CaMV) vor den samenspezifischen Promotor verstärkt werden (Vektoren pNBM99-ClFatB3; pNBM99-EnClFatB3). ii. drei Konstrukte mit verschiedenen Fragmenten des Gens für eine Oleatdesaturase (E12) aus B. napus in Antisense-Orientierung. Alle drei Fragmente werden unter der Kontrolle des samenspezifischen Promotors und Terminationssignals des ClFatB4-Gens aus C. lanceolata exprimiert (Vektoren pHS124; pHS126; pHS127). iii. das Gen aus der nordamerikanischen Pflanze Limnanthes douglasii (Sumpfblume; Limnanthaceae) für eine Lysophosphatidsäure-Acyltransferase (LdLPAAT) unter der Kontrolle des samenspezifischen Promotors und Terminationssignals des pNa-Napin-Gens aus B. napus (Vektor pRESS). iv. das Gen für eine b -Ketoacyl-[CoA] Synthase (KAS; Elongase) aus B. napus unter der Kontrolle des samenspezifischen Promotors des gNA-Napin-Gens aus B. napus, jedoch ohne zusätzliches Terminationssignal, oder unter der Kontrolle des samenspezifischen Promotors und Terminationssignals des ClFatB4-Gens aus C. lanceolata. Beide Konstrukte wurden jeweils mit dem unter iii) genannten Konstrukt in einem Vektor verbunden und für die Transformation eingesetzt (Vektoren pNKAT55; pRSTK55). v. das Gen aus B. napus für eine Lysophosphatidsäure-Acyltransferase (BnLPAAT) in Antisense-Orientierung unter der Kontrolle des samenspezifischen Napin-Promotors aus B. napus und des Terminationssignals des ClFatB4-Gens aus C. lanceolata. Dieses Konstrukt wurde in einem Vektor (pALM1) mit dem unter iii) beschriebenen Konstrukt verbunden. In einem zweiten Vektor (pALM2) wurde dieses Konstrukt mit dem LdLPAAT-Gen aus L. douglasii unter Kontrolle des Dc3-Promotors aus Daucus carota und des W -Leaders des Tobacco Mosaic Virus (TMV) sowie dem Terminationssignal des Napin-Gens aus B. napus verbunden. Als Selektionsmarker wurde bei allen gentechnischen Veränderungen das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII) aus dem Transposon Tn5 unter der Kontrolle des 35S-Promotors und -Terminationssignals des CaMV in die Pflanze eingeführt. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Verschiedene gentechnisch veränderte Rapslinien sollen im Freiland zu Versuchszwecken angebaut werden. In das Genom der Rapspflanzen wurden Gene bzw. Genteile des Fettstoffwechsels in "sense"- und "antisense"-Orientierung übertragen. Als Selektionsmarker wurde jeweils das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII) verwendet. Die gentechnisch veränderten Rapslinien unterscheiden sich gegenüber ihren Ausgangslinien durch die Bildung mittelkettiger Fettsäuren, einen erhöhten Ölsäuregehalt bzw. die Bildung von Trierucin im Samen. Zielsetzung des Vorhabens ist die Entwicklung von Linien mit neuartigen Speicherlipidmustern. Bestandteil des Vorhabens sind auch Selbstungen der gentechnisch veränderten Pflanzen, Kreuzungen untereinander und Kreuzungen mit nicht gentechnisch verändertem Raps sowie der Anbau der daraus gewonnenen Nachkommen. An Proben der Rapssamen sollen die Verwendungsmöglichkeiten der Lipide untersucht werden. Nach der Ernte sollen die nicht für weitere Versuchszwecke oder für Laboruntersuchungen benötigten Rapssamen der gentechnisch veränderten Pflanzen inaktiviert werden. Das Rapsstroh soll nach mechanischer Zerkleinerung auf der Versuchsfläche eingearbeitet werden.

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