Organismen
Gentechnisch veränderte Zuckerrübenpflanzen
Familie: Chenopodiaceae
Spezies: Beta vulgaris L.
Subspezies: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris
Varietät: Beta vulgaris L. ssp. vulgaris provar. altissima Döll (Zuckerrübe)
freizusetzende Pflanzen:
Nachkommen der im Antrag beschriebenen Zuckerrüben-Transformanten T 210-3 und T 219-5.
Art der gentechnischen Veränderung:
Eine in vitro neukombinierte Nukleinsäure wurde mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus Beta vulgaris L. ssp. vulgaris, provar. altissima Döll (Zuckerrübe) eingeführt.
Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in die Zuckerrüben eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene:
(1.) Transformante T210-3:
(a) die cDNA des Hüllproteingens mit dem Beginn des readthrough-Anteils des Beet Necrotic Yellow Vein Virus (BNYVV) unter der Kontrolle des doppelten 35S-Promotors und der 35S-Terminatorregion des Cauliflower mosaic virus (CaMV);
(b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (NOS) von Agrobacterium tumefaciens;
(2.) Transformante T219-5:
(a) die cDNA des Hüllproteingens mit dem Beginn des readthrough-Anteils des Beet Necrotic Yellow Vein Virus (BNYVV) unter der Kontrolle des doppelten 35S-Promotors und der 35S-Terminatorregion des CaMV;
(b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (NOS) von Agrobacterium tumefaciens;
(c) das gus-Gen für die -Glucuronidase aus E. coli unter der Kontrolle des 35S-Promotors des CaMV und der Terminatorregion des Nopalin-Synthase-Gens (NOS) von Agrobacterium tumefaciens; in das gus-Gen wurde ein Intron aus dem Gen ST-LS1 (Solanum tuberosum leaf/stem specific) aus der Kartoffel inseriert.
In der Transformante T210-3 ist die übertragene Nukleinsäure an mehr als 8 Insertionsstellen integriert, in der Transformante T219-5 an 7 bis 9 Insertionsstellen. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials.
Beschreibung des Vorhabens:
Im Freiland angebaut werden sollen Nachkommen von zwei gentechnisch veränderten Zuckerrüben. In die Zuckerrüben wurde mit gentechnischen Verfahren das Gen für das Hüllprotein des Rizomaniavirus (BNYVV) transferiert. Das Hüllprotein-Gen verleiht Resistenz gegen dieses Virus. Zur Auswahl erfolgreich veränderter Pflanzen im Labor wurden zusätzlich zum Hüllprotein-Gen folgende Gene eingeführt: in beide Zuckerrüben das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII, es verleiht Resistenz gegen bestimmte Antibiotika); in eine der Zuckerrüben zusätzlich das -Glucuronidase-Gen (gus-Gen, es führt in Anwesenheit eines Substrates zu einer Anfärbung gentechnisch veränderter Zellen).