Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0071
B/DE/97/71
G
20.08.97
Universität Bielefeld, 33615 Bielefeld
Deutschland
Knöllchenbakterium
Rhizobium melioti
Markierung
01.01.97
31.12.00
Erstanmeldungen
  • Burgheim, Markt
Organismen Familie: Rhizobiaceae Spezies: Sinorhizobium meliloti freizusetzende Bakterienstämme: die im Antrag beschriebenen Derivate L1 und L33 des Stammes S. meliloti Rm2011, der eine durch spontane Mutation erhaltene chromosomal kodierte Streptomycin-Resistenz besitzt. Art der gentechnischen Veränderung: Es wurde eine in vitro neukombinierte Nukleinsäure in den Empfängerorganismus Sinorhizobium meliloti Rm2011 eingeführt, die aus dem Promotor des Neomycinphosphotransferase-Gens (nptII-Gen) des Transposons Tn5 und der cDNA des Luziferase-Gens (luc-Gen) des nordamerikanischen Leuchtkäfers Photinus pyralis besteht. Die heterologe Nukleinsäure wurde durch in vivo- Rekombination in das Chromosom von S. meliloti integriert. (i) Durch Insertion der heterologen Nukleinsäure in die kodierende Region des Rekombinationsgens recA entstand der gentechnisch veränderte Stamm L1, bei dem das recA-Genprodukt funktionsunfähig ist. (ii) Die Insertion der heterologen Nukleinsäure hinter die kodierende Region des recA-Gens ergab den Stamm L33 mit einem funktionsfähigen recA-Gen. Beschreibung des Vorhabens: Es sollen zwei gentechnisch veränderte Sinorhizobium meliloti-Stämme zu Forschungszwecken ins Freiland ausgebracht werden. In die Sinorhizobium-Stämme wurde mit Hilfe eines gentechnischen Verfahrens das Luciferase-Gen aus dem nordamerikanischen Leuchtkäfer (Photinus pyralis) in das Chromosom eingeführt; das Luciferase-Gen dient zur Markierung der freigesetzten Sinorhizobien und ermöglicht deren Detektion mit einem biochemischen Test. Das Gen ist in einem Stamm in die kodierende Region des Gens für ein Rekombinationsenzym eingeführt worden, so daß das Rekombinations-Gen funktionsunfähig ist. Im zweiten Stamm wurde das Gen hinter dieses Rekombinations-Gen integriert. Es soll die Ausbreitung und Etablierung der gentechnisch veränderten Stämme im Freiland untersucht werden und analysiert werden, ob eine Beeinflussung der endogenen Sinorhizobium meliloti-Population durch die Freisetzung stattfindet. Die gentechnisch veränderten Sinorhizobien sollen im Sommer 1997 auf 28 Parzellen mit insgesamt 280m2 ausgebracht werden. Über einen Zeitraum von drei Jahren nach Beginn der Freisetzung sollen Bodenproben zum Monitoring genommen werden.

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