Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0065
B/DE/97/65
V
29.04.97
Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Köln, 50829 Köln
Deutschland
Petunie
Petunia hybrida
Blütenfarbe
01.01.97
31.12.99
Erstanmeldungen
  • Bochum, Stadt
nachgemeldete Standorte
  • Potsdam, Stadt 02.04.98
  • Köln, Stadt 03.02.99
  • Mannheim, Universitätsstadt 02.04.98
Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Petunia hybrida Freizusetzende Pflanzen: 20 Die im Antrag beschriebene und bereits 1990 und 1991 auf dem Gelände des MPIZ Köln unter Freilandbedingungen getestete und seit 1996 auf dem Gelände des MPIZ Köln als Demonstra- tionsversuch ausgestellte Linie RL01-17. Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe einer PEG-Calciumphosphat-Methode in syn-chronisierte Protoplasten des Empfängerorganismus Petunia hybrida eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in die Petunien eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb des verwendeten Transformationsvektors folgende Gene: (1.) Das A1-Gen aus Mais unter der Kontrolle des 35S-Promotor/Terminator-Systems des Cauliflower Mosaic Virus (CaMV); (2) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors des Nopalin-Synthase-Gens (NOS) und der Terminatorregion des Octopin-Synthase-Gens (OCS) von Agrobacterium tumefaciens. Die eingeführten Nukleinsäuren sind mit einer Kopie in das Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Es sollen 20 gentechnisch veränderte Petunienpflanzen in einen Demonstrationsgarten im Freiland ausgepflanzt werden. Es handelt sich dabei um Nachkommen der gentechnisch veränderten Petunien, mit denen 1990 und 1991 auf dem Gelände des Max Planck-Instituts für Züchtungsforschung Freilandversuche durchgeführt wurden. In die Petunien wurde mit gentechnischen Verfahren das A1-Gen aus Mais eingeführt. Als Folge dieser gentechnischen Veränderung wird eine in den Blüten akkumulierte Vorstufe für einen Anthocyanfarbstoff umgesetzt und zu lachsrotem Pelargonidin weiterverarbeitet. Zur Auswahl erfolgreich veränderter Pflanzen im Labor wurde zusätzlich das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII) eingeführt. Dieses Gen verleiht Resistenz gegen bestimmte Antibiotika. Das Freilandexperiment soll dazu dienen, im Vergleich zu konventionellen Petuniensorten zu zeigen, daß durch gentechnische Veränderung ein Modellsystem entwickelt werden konnte, wobei anhand einer neuen Blütenfarbe die Aktivität eines übertragenen Gens überprüft werden kann. Da Petunien kontinuierlich neue Blüten entwickeln, läßt sich die Genexpression über einen längeren Zeitraum verfolgen. Zum Versuchsende sollen die Pflanzen flach in den Boden eingearbeitet zur Verrottung auf der Demonstrationsfläche verbleiben.

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