Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0059
B/DE/97/59
G
29.04.97
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, 06484 Quedlinburg
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Virusresistenz
01.01.97
31.12.05
Erstanmeldungen
  • Aschersleben, Stadt
  • Sanitz
Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Solanum tuberosum L. (Kartoffel) freizusetzende Pflanzen: die folgenden im Antrag beschriebenen Linien: - Ka1 bis Ka4; - DHL 59/1 bis DHL 59/20; - Fusions- und Kreuzungsprodukte der zuvor genannten Transformanten mit dihaploi- dem Zuchtmaterial. Art der gentechnischen Veränderung: In vitro neukombinierte Nukleinsäuren wurden mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträ-ger in den Empfängerorganismus Solanum tuberosum (Kartoffel) eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in die Kartoffeln eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene: a) eine cDNA für das Hüllprotein des Potato Virus Y (PVY) unter der Kontrolle des 35S-Promotors des Cauliflower mosaic virus (CaMV); b) das gus-Gen für die -Glucuronidase aus E. coli unter der Kontrolle des 35S-Promotors des Cauli-flower mosaic virus (CaMV); c) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Promotors des Nopalin-Synthase-Gens (NOS) von Agrobacterium tumefaciens; Die eingeführten Nukleinsäuren sind in das Genom des Empfängerorganismus integriert. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Es sollen gentechnisch veränderte Kartoffeln der Sorte "Kamyk" bzw. DHL 59 zu Versuchszwecken im Frei-land angebaut werden. In das Genom der Kartoffelpflanzen wurde mit gentechnischen Verfahren die genetische Information für das Hüllprotein des Kartoffelvirus Y (PVY) transferiert. Nach Transkription verleiht diese gentechnische Veränderung den Kartoffelpflanzen Resistenz gegen PVY. Die Freilandversuche sollen klären, ob es bei selektierten transgenen Genotypen nach einer Übertragung des PVY durch Blattläuse zu einer verän-derten Virusvermehrung und Ausbreitung kommt. Durch den wiederholten An- und Nachbau der Knollen werden Aussagen über das langfristige Resistenzverhalten gegen das PVY und damit über die genetische Stabilität dieser Virusresistenz unter natürlichen Anbaubedingungen erwartet. Die Ernte der Knollen erfolgt maschinell und/oder per Hand. Das Kartoffelkraut wird zur Vernichtung auf dem Freisetzungsgelände untergegrubbert. Die Freisetzungsflächen werden jeweils mit einer 20 m breiten Iso-lationszone bis zu benachbartem Kartoffelanbau umgeben; im Isolationsabstand wachsende nicht-transgene Kartoffelpflanzen (z. B. Kontrollpflanzen) werden wie transgenes Material behandelt.

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