Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

6786-01-0041
B/DE/96/41
G
04.04.96
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, 06466 Gatersleben
Deutschland
Tabak
Nicotiana tabacum
Enzymproduktion
01.01.96
31.12.97
Erstanmeldungen
  • Seeland, Stadt
Organismen Familie: Solanaceae Spezies: Nicotiana tabacum L. Sorte: Samsun NN. freizusetzende Pflanzen: Nachkommen der im Antrag beschriebenen Tabak-Transformanten XynZ Nr. 34 und XynZ Nr. 46. Art der gentechnischen Veränderung: Eine in vitro neukombinierte Nukleinsäure wurde mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens als Überträger in den Empfängerorganismus Tabak (Nicotiana tabacum) eingeführt. Die zur Erzeugung der gentechnisch veränderten Pflanzen in den Tabak eingeführten Nukleinsäuren enthalten innerhalb der Borderregionen der verwendeten Transformationsvektoren folgende Gene: (a) den 3'-terminalen Abschnitt (1025 Basenpaare) des Xylanase-Gens xynZ aus Clostridium thermocellum unter der Kontrolle des 35S-Promotors des Cauliflower Mosaic Virus und der Octopin-Synthase-Terminationsregion von Agrobacterium; das rekombinante xynZ-Gen wurde mit der Nukleinsäuresequenz für das Signalpeptid des Proteinase Inhibitors II der Kartoffel fusioniert; (b) das nptII-Gen für die Neomycin-Phosphotransferase von Tn5 unter der Kontrolle des Nopalin-Synthase-Promotors und der Nopalin-Synthase-Terminationsregion von Agrobacterium. Bezogen auf den haploiden Chromosomensatz ist die übertragene Nukleinsäure in der Transformante XynZ Nr. 34 an einem Insertionsort inseriert, bei der Transformante XynZ Nr. 46 liegen zwei Kopien vor. Es erfolgt keine extrachromosomale Replikation des übertragenen genetischen Materials. Beschreibung des Vorhabens: Im Freiland angebaut werden sollen gentechnisch veränderte Tabakpflanzen. In die Tabakpflanzen wurde mit gentechnischen Verfahren das Gen für eine bakterielle Xylanase transferiert. Xylanasen sind Enzyme, die Xylan, einen Bestandteil pflanzlicher Zellwände, abbauen können und für industrielle Zwecke Anwendung finden. Zur Auswahl erfolgreich veränderter Pflanzen im Labor wurde zusätzlich zum Xylanase-Gen das Neomycin-Phosphotransferase-Gen (nptII) eingeführt, das Resistenz gegen bestimmte Antibiotika verleiht. Das Freilandexperiment soll die Beurteilung ermöglichen, ob eine Produktion von Xylanasen im Freiland in Pflanzen erfolgen kann. Dazu sollen 1996 und 1997 auf Flächen von jeweils ca. 575 m2 pro Versuchsjahr 400 gentechnisch veränderte Tabakpflanzen angebaut werden. Zum Versuchsende sollen auf dem Feld verbleibende gentechnisch veränderte Pflanzenreste zerkleinert und auf dem Institutsgelände kompostiert werden.

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