Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Freisetzungen in Deutschland

Details zum Freilandversuch

Legende: B= beantragt; Vb= Antrag im vereinfachten Verfahren beantragt; G= genehmigt; V= Antrag im vereinfachten Verfahren genehmigt; Datum= Genehmigungsdatum; X= Antrag zurückgezogen

42010.0217
B/DE/12/217
X
BASF Plant Science GmbH, 67056 Ludwigshafen
Deutschland
Kartoffel
Solanum tuberosum
Pilzresistenz,Stärkezusammensetzung
01.01.13
31.12.17
Erstanmeldungen
  • Limburgerhof
Freigesetzt werden sollen Pflanzen der im Antrag aufgeführten gentechnisch veränderten Kartof-fellinien AV 43-6-G7 und PH05-026-0048 und Nachkommen dieser Linien. Zur Erzeugung der Linien AV 43-6-G7 und PH05-026-0048 wurden in das Genom der Kartof-felkultivare Solanum tuberosum ssp. tuberosum L. cv. „Karnico“ bzw. „Fontane“ mittels Agro-bacterium-vermittelter Transformation die im Folgenden beschriebenen Zielsequenzen einge-führt: a) In die Linie AV 43-6-G7 wurde ein Abschnitt des für die Stärkekorn-gebundene Stärke-synthase kodierenden Gens (gbss) aus S. tuberosum in sense- und antisense-Orientierung unter Kontrolle des kartoffeleigenen gbss-Promotors eingeführt. In den gentechnisch veränderten Kartoffellinien kommt es dadurch zu einer Inhibierung der Expression die-ser Stärkesynthase und infolgedessen zu einer Reduktion des Amyloseanteils in der Kar-toffelstärke zugunsten des Amylopektinanteils. b) In die Linie PH05-026-0048 wurden zwei Resistenzgene (Rpi-blb1 und Rpi-blb2) aus der Wildkartoffel Solanum bulbocastanum unter Kontrolle der endogenen Promotoren ein-geführt. Rpi-blb1 und Rpi-blb2 vermitteln Resistenz gegen Phytophthora infestans (den Erreger der Kraut- und Knollenfäule). In den gentechnisch veränderten Kartoffellinien soll die Expression dieser Resistenzgene zu einer verbesserten Resistenz gegen Phytoph-thora infestans führen. Zur Auswahl erfolgreich transformierter Pflanzen im Labor wur-de in diese Linie außerdem eine Variante des ahas-Gens aus Arabidopsis thaliana über-tragen. Dieses ahas-Gen kodiert für ein Enzym, das Toleranz gegenüber dem herbiziden Wirkstoff Imazamox vermittelt. Die Toleranz ist für Feldbaubedingungen nicht ausrei-chend. Es ist nicht vorgesehen, Imazamox-haltige Herbizide während der Freisetzung einzusetzen. Die Freisetzung soll dazu dienen, im Rahmen von Freilandstudien Daten zur molekularbiologi-schen und biochemischen Eigenschaften der gentechnisch veränderten Kartoffeln zu erheben. Im Vordergrund steht dabei die Prüfung auf Stabilität der Insertion und Expression der Gene, sowie der Ausprägung der Resistenz. Die Freisetzung soll außerdem dazu dienen, größere Men-gen an Knollenmaterial unter Feldbedingungen für weitere Versuche und zur Vermehrung zu erzeugen. Bei der unter a) genannten Linie stehen Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit und zum Amylopektin-Amylose-Verhältnis im Vordergrund, bei der unter b) genannten Linie soll der Grad der Widerstandsfähigkeit gegen Phytophthora infestans untersucht werden. Der Antrag wurde am 30.01.2013 zurückgezogen.

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